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Oktober 2024 - Klimatologische Auswertung (02.11.2024)

Klimatologische Übersicht Oktober 2024 Das regnerische und von rasch durchziehenden Tiefdruckgebieten dominierte Wetter des Septembers setzte sich bis zum 14. Oktober fort. Damit verbunden waren sowohl zu kalte als auch zu warme Tage, wobei der erste Bodenfrost fast pünktlich am 12.10. beobachtet wurde. Damit fielen in der ersten Monatshälfte bereits über 90% der üblichen Niederschlagsmenge für den gesamten Monat. Das Kontrastprogramm dazu entwickelte sich in der zweiten Monatshälfte. Vom 15. bis 26.10. sorgte eine stabile Ost- bis Südostströmung für beständigen Wind und freundlich milde goldene Oktobertage. Niederschläge gab es nur durch Staueffekte am Erzgebirge und waren von geringer Intensität. Schneefall, der letztmalig 2018 in einem Oktober auftrat, lässt weiter auf sich warten.

September 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht September 2024 Mit einer Hitzewelle startete der September, so dass die erste Dekade des Monats mit einer Durchschnittstemperatur von 20,4 Grad die wärmste je in einem September registrierte Periode darstellte. Der im August ausgebliebene typische Temperatursturz, der den Sommer beendet, erfolgte zwischen 9. und 13.9. von 28,4 auf 6,2 Grad, welcher durch eine Vb-Wetterlage hervorgerufen wurde. Diese streifte das Erzgebirge mit ergiebigen, jedoch im Vergleich zu Polen, Tschechien ungefährlichen Niederschlagsmengen. Vom 17. bis 23. folgte eine Woche angenehmer Altweibersommer, bevor mit westlichen Winden weitere Abkühlung einsetzte. In Summe glichen die reichlichen Niederschläge (194% vom Mittelwert) das über das Jahr gesammelte Regendefizit aus. Der September endet insgesamt etwas zu warm mit idealen Voraussetzungen für die Pilzernte. (Link zum Diagramm)

August 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht August 2024 Zu warm, aber sommerlich angenehm präsentierte sich der August ohne durch starke Hitzewellen oder Niederschlagsmangel aufzufallen. Interessant waren die häufigen Luftmassenwechsel, die immer wieder zu Temperaturspitzen mit nachfolgender Abkühlung führten. Betrachtet man den meteorologischen Sommer insgesamt, dann ist dieser +0,7 Grad wärmer als im langjährigen Mittel und mit 85% des Normalniederschlags im Bereich der üblichen Schwankungen. Zu erwähnen sind die weitere Zunahme der Südost- bis Südwetterlegen sowie 14 Gewittertage (normal 10). (Link zum Diagramm)

Juli 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juli 2024 Im Juli setzte sich gemäß Siebenschläferregel das moderat temperierte, in Sachsen eher angenehme Sommerwetter fort. Der Wettercharakter war dabei von einem Wechsel der Luftmassen atlantischen und subtropischen Ursprungs geprägt. Die längste niederschlagsfreie Periode betrug nur sechs Tage, was allgemein einem typischen mitteleuropäischen Sommer entspricht. Da viele gewittrige Niederschläge auftraten, sind die Regenmengen lokal sehr unterschiedlich verteilt. Generell sind durch die häufige südliche Anströmung des Erzgebirges vor Durchzug der atlantischen Tiefs aber in Sachsen schwächere Niederschläge zu verzeichnen gewesen als in anderen Teilen Deutschlands. Das trifft auch auf Gornsdorf zu. Die stärksten Gewitter sind nämlich häufig vor den Tiefdruckgebieten in labilisierter Warmluft zu beobachten. (Link zum Diagramm)

Juni 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juni 2024 Der Juni beendete die Abfolge von zu warmen Monaten aufgrund einer sehr kühlen, aber sonnigen und trockenen ersten Monatshälfte. Erst zum Monatsende erreichte die Temperatur sommerliche Werte und auch die noch gültige Jahreshöchsttemperatur (27,4 Grad von 8.4.) wurde erst am 26.6. knapp übertroffen. In der Gesamtschau bewegt sich der Juni innerhalb der Mittelwerte. Erstaunlich ist der sehr hohe Anteil an Südostlagen (47%), die als Windrichtung auftreten, wenn Tiefdruckgebiete genau westlich des Erzgebirges liegen. (Link zum Diagramm)

Mai 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Mai 2024 Der Mai komplettiert eine Folge von zwölf normal oder zu warm temperierten Monaten. Das ist in den letzten 30 Jahren noch nicht aufgetreten. Der Monat war stark geprägt von kühlen Troglagen, die aber in Gornsdorf nicht etwa starke Niederschläge wie in vielen Gegenden Deutschlands zur Folge hatten, sondern ausgeprägte Phasen (z.B. 12.-18.) eines ruppigen, kalten Südostwindes, der im Osterzgebirge auch als "Böhmischer Wind" bekannt ist, und eine verstärkte Austrocknung der Böden verursacht. Einige Gewitter und Regengebiete, die ebenfalls meist von Osten her auf unsere Gegend trafen, halfen nur wenig, das Verdunstungsdefizit in Grenzen zu halten. Auch ein vorhergesagtes Hochwasser traf eher Bayern als Sachsen, so dass trotz in Summe durchschnittlicher Niederschläge im Mai der Oberboden vor allem Mittelsachsen die einzige Region in Deutschland mit Dürreerscheinungen ist. (Link zum Diagramm)

April 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht April 2024 Die Achterbahnfahrt der Apriltemperatur verursachte große Probleme, die über das gesamte Jahr nachwirken werden. Am Anfang des Monats kam es zu einem massiven Warmluftvorstoß nach Mitteleuropa, der reihenweise Wärmerekorde verursachte. Auch in Gornsdorf war die erste Dekade +6,3 Grad zu warm und die Temperatur stieg am 8. auf 27,4 Grad. Beides sind neue Aprilrekorde in meiner 30-jährigen Messreihe. Nach einer normal temperierten Monatsmitte entwickelte sich ein Kaltlufteinbruch, der an vier aufeinanderfolgenden Tagen Frost bis -5 Grad verursachte. Am Boden wurden teilweise noch tiefere Werte erreicht, was für April nicht ungewöhnlich ist. Leider war die Vegetation aufgrund der Wärme schon weit fortgeschritten, so dass vor allem Weinstöcke, Obstbäume, Stieleichen, Walnüsse und Rotbuchen deutliche Frostschäden erlitten, die teilweise zu einem nahezu ertragslosen Jahr führen werden. Der Niederschlag erreichte die Mittelwerte. (Link zum Diagramm)

März 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht März 2024 Betrachtet man die deutschlandweiten Mittelwerte des diesjährigen März, so sticht das Erzgebirge mit den höchsten Abweichungen bei der Temperatur und den geringsten Niederschlägen im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten heraus. Begründet ist dies durch den hohen Zeitanteil von Südwest- bis Südostlagen, die immer mit einer Niederschlagsabschwächung für das Erzgebirgsvorland sowie leichten Föhneffekten mit Temperaturerhöhung verbunden sind. Diese Konstellation ist mittlerweile seit etwa 20. Februar vorherrschend und verursacht eine kontinuierliche Austrocknung der oberen Bodenschichten. Trotz sieben Frosttagen lagen die Temperaturen fast durchweg über den üblichen Mittelwerten, so dass der Monat mit einer Abweichung von +3,3 Grad als deutlich zu warm den Trend des Februars fortsetzt. Den Höhepunkt der Warmluftvorstöße markierten der Ostersamstag und Ostersonntag (30./31.3.), an welchen ein dichter Schleier von Saharastaub bei rund 20 Grad trotz wolkenlosen Himmels einen diesig, milchigen Wettereindruck vermittelte. (Link zum Diagramm)

Februar 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Februar 2024 Der Februar 2024 verzeichnete in meiner nunmehr 30 Jahre umfassenden Gornsdorfer Wetterdatenreihe fünf neue Rekorde: (1) Höchster Temperaturmittelwert (+4,8 Grad Abweichung), (2) höchste mittlere Minimum- und (3) Maximumtemperatur, (4) wärmste Tiefsttemperatur (-1,7 Grad) und (5) geringste Anzahl an Tagen mit Frost (4 Tage anstelle von 17). Die Ursache war eine sehr lebhafte Westwinddrift, die in stetiger Folge sehr milde und feuchte Atlantikluftmassen nach Mitteleuropa führte. Bis 26.2. lagen alle gemessenen Temperaturen ausnahmslos über den langjährigen Mittelwerten. Selbst das kurze Winterintermezzo am 7./8.2. mit bis zu 11 cm Schnee hatte nur Temperaturen bis -0.8 Grad im Gepäck. Erst ganz am Ende des Monats kehrten die Temperaturen in die Nähe der üblichen Mittelwerte zurück. Die Niederschläge erreichten entsprechend 143% des Mittelwertes, was weiter hilft die Grundwasservorräte aufzufüllen. Der einzige Monat mit noch massiveren positiven Abweichungen ist der Dezember 2015. Damit rangiert der Februar 2024 auf Platz zwei aller Monate der letzten 30 Jahre, wenn man nach Temperaturabweichung vom Mittelwert sortiert. (Link zum Diagramm)

Januar 2024 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Januar 2024 Das milde, regnerische Erbe des vergangenen Jahres dominierte auch die erste Januarwoche, bevor sehr kalte Luft aus Skandinavien unsere Gefilde erreichte. Vom 6. bis 9.1. ging die Temperatur kontinuierlich von +4 auf -14,6 Grad zurück, ohne dass eine Flocke Schnee fiel. Dieser Kahlfrost wurde ab 13.1. von einer Schneedecke begleitet, die am 18. eine Höhe von 15 cm erreichte. Den Höhepunkt des kurzen Hochwinters bildete der sonnige, aber noch frostige 20. Januar. Bis dahin betrug die Temperaturabweichung -1,7 Grad vom Mittelwert und die Skifahrer frohlockten. Doch dann brach die Westwinddrift voll durch, raffte die Schneedecke hinweg und drehte vor allem durch hohe nächtliche Tiefstwerte den Mittelwert noch zu einer positiven Abweichung von +0,8 Grad. Die Niederschläge trafen nahezu den Mittelwert. Als kurioser Rekord sei noch die sehr niedrige durchschnittliche Luftfeuchte erwähnt, welche durch einige leicht föhnige Tage verursacht wurde. (Link zum Diagramm)

Dezember 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Dezember 2023 Zwölf Tage hielt sich zum Teil bei Dauerfrost die Schneedecke und gab dem Dezember einen wunderbar vorweihnachtlichen Charakter. Doch spätestens ab dem 10.12. intensivierte sich die Westwinddrift, die eine optimale Anströmung für das Erzgebirge aus Westnordwest aufwies, und damit eine Verstärkung des Niederschlagsgeschehens durch Staueffekte provozierte. Durch die stürmischen Winde kam es einerseits zu einer sehr milden Witterung und andererseits zu intensiven Niederschlägen. Diesen fanden ihren Höhepunkt am 23.12. mit einem Tagesniederschlag von 59 l/m2, was gleichzeitig den höchsten Tagesniederschlag des Jahres 2023 darstellt. Aufgrund eines kurzen Einschubs kalter Höhenluft fielen die Niederschläge in Gornsdorf bis 23.12. ca. 20:00 Uhr als nasser Schnee, der am Abend eine Schneehöhe von 34 cm erreichte. Der folgende warme Dauerregen verursachte aber ein massives Abschmelzen der Schneedecke, so dass an Heiligabend nur ein 12 cm mächtiger Schneematsch bei milden 8 Grad übrig war. Insgesamt stellte der Dezember mit 183 l/m2 einen neuen Niederschlagsrekord in meiner Messreihe auf und setzte auch den Trend deutlich zu milder Dezembermonate ungebrochen fort.
Das Jahr endete damit 7% über dem Soll, was die Regensumme betrifft (1083 l/m2), und mit 9,6 Grad Durchschnittstemperatur +0,8 Grad über den langjährigen Mittelwerten. Da große Hitzewellen, Trockenperioden, Überschwemmungen oder andere Unwetter die Region verschonten und die Wasservorräte endlich nachhaltige aufgefüllt wurden, kann von einem guten Wetterjahr gesprochen werden. (Link zum Diagramm)

November 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht November 2023 Die windige Witterung mit sehr tiefem Luftdruck setzte sich im November fort, wobei in der ersten Dekade noch milde und eher trockene Verhältnisse vorherrschten. Ab dem 11.11. kam dann erstmals Polarluft ins Spiel, die am gleichen Tag den ersten Schneefall brachte, allerdings ohne die Ausbildung einer nennenswerten Schneedecke. Die danach folgende Periode nahezu täglicher Niederschläge mit einem turbulenten Auf und Ab der Temperaturen gipfelte am 24.11. bei einem Schneegewitter, wobei sich die erste geschlossene Schneedecke für 7 Tage entwickelte, die bei frostigen Temperaturen am 28.11. 25 cm erreichte. Die letzten Schneeereignisse dieser Größenordnung in einem November wurden 2012 beobachtet (2 Schneetage mit 33 cm). Einen vergleichbaren Wetterverlauf zeigte der November 2010 (9 Schneetage bis 24 cm). Damals folgte eine strenger Hochwinter. Insgesamt wies der November 2023 einen deutlichen Niederschlagsüberschuss auf und endete exakt im Mittelwert der Temperatur. Die weiße Pracht überdauert mindestens bis in die erste Dezemberwoche, so dass die perfekte Adventsstimmung aufkommen kann. (Link zum Diagramm)

Oktober 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Oktober 2023 Seit Mitte August ist es nun deutlich zu warm im Erzgebirge. Die spätsommerliche Hitze hielt auch im Oktober an und fand einen neuerlichen Höhepunkt am 3.10. mit 24,7 Grad. Der alte Rekord aus dem letzten Jahr (!) war sogar schon am 2.10. mit 24,3 Grad eingestellt worden. Dass in einem Oktober an fünf Tagen die 20-Grad-Marke überschritten wurde, ist bemerkenswert. Ein vier Tage andauernder Kaltluftvorstoß brachte den ersten Bodenfrost am 17.10., wobei es für Luftfrost in Gornsdorf aufgrund des auflebenden Windes nicht gereicht hatte. Die am Anfang des Monats eingeläutete Tiefdruckperiode kam ab 19.10. richtig in Schwung. Bei mittlerweile ungewohnt herbstlichen Winden jagte eine Front die nächste. Häufig erreichten jedoch nur abgeschwächte Niederschläge Gornsdorf aufgrund der westsüdwestlichen Anströmung und Leeeffekten. Dennoch trug der Oktober mit einem kleinen Überschuss an Regen dazu bei, das große Defizit aus dem September etwas abzubauen. Auch für den beginnenden November stehen die Zeichen auf Westwind bis Weststurm. (Link zum Diagramm)

September 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht September 2023 Der September 2023 hinterlässt viele Spuren in der Statistik: (1) Die höchste mittlere Höchsttemperatur von 22,4 Grad wurde erreicht. (2) Noch nie gab es 9 Sommertage (Temperatur höher als 25 Grad), Normal sind zwei. (3) Die höchste Regenmenge an einem Tag war 6 l/m2. Bisher war dieser Wert immer höher. (4) Der Anteil von Süd- und Südostlagen erreichte fast 75%. Eigentlich sind westliche Wetterlagen für den ersten meteorologischen Herbstmonat charakteristisch.
Trotz großer Trockenheit und Wärme landete der Monat aber jeweils nur auf Platz zwei nach 1997 (noch trockener mit 20,5 l/m2) und 1999 (noch wärmer 17,6 Grad). Bemerkenswert ist die große Variabilität des Septembers. Im vergangenen Jahr gab es zwei Überflutungen in Gornsdorf und ein neuer Niederschlagsrekord wurde aufgestellt. Dieses Jahr trat nun das volle Kontrastprogramm in Erscheinung. Dies bestätigt erneut die Entwicklung, dass die schwach ausgeprägte Höhenströmung aufgrund der Temperatursteigerung in der Nordpolarregion dazu beträgt, dass Wetterlagen sehr lange anhalten. (Link zum Diagramm)

August 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht August 2023 Im August verstärkte sich die Zufuhr kühler Luft mit häufigen, ergiebigeren Regenfällen. Sogar zwei Sommerstürme zogen über die deutsche Küste hinweg, was sich im Erzgebirge durch ungewöhnlich niedrigen Luftdruck bemerkbar machte (998 hPa am 2.8.). Dadurch schnitt das erste Monatsdrittel fast 4 Grad zu kalt ab. Darauf folgte eine Monatsmitte mit hochsommerlichem Charakter, welche das Temperaturdefizit schnell wieder ausglich. Zum Monatsende gab es dann den typischen Temperatursturz mit ein paar regnerischen, fast herbstlichen Tagen. Insgesamt war der Monat damit leicht zu warm und mit 127 l/m2 etwas zu nass. (Link zum Diagramm)

Juli 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juli 2023 In vielen Regionen Deutschlands zeigte sich der Juli zu nass und normal temperiert, während wir im Erzgebirge nur zwischen 50 und 60% des mittleren Niederschlags - mit lokal begrenzten Ausnahmen durch kleinräumige Gewitter - sowie erhöhte Temperaturabweichungen registrierten. Als Rekord bleibt die höchste seit 1995 gemessene Juli-Temperatur zu vermerken: 34,2 °C am 15.7., wobei die 34,0°C schon häufig erreicht wurden. Sonst gestaltete sich der Monat sehr abwechslungsreich. Waren anfangs windige, trockene Tage wetterbestimmend, setzte sich nach einer warmen Monatsmitte schließlich kühles Regenwetter durch. Die Niederschläge waren häufig, aber nicht ergiebig, so dass der Eindruck eines nassen Sommers entstand, was sich in den absoluten Mengen aber nicht widerspiegelte. (Link zum Diagramm)

Juni 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juni 2023 Der Juni stach vor allem durch eine sehr ungewöhnliche Windrichtungsverteilung hervor. An reichlich drei Viertel der Tage herrschten Süd-, Südost- oder Ostlagen vor, die aber nicht nur trockene Luftmassen heranführten. Eigentlich beträgt der Anteil an westlichen Wetterlagen mindestens 64%. Trotzdem lagen die Wetterelemente in einem für die Jahreszeit typischen Bereich, so dass sowohl bei der Temperatur als auch beim Niederschlag von einem ausgeglichenen Monat gesprochen werden kann.
Ganz anders sah die Situation im Nordatlantik aus. Klimaforscher staunten über die Temperaturanomalien, die alle bisher gemessenen Werte übertrafen. Seitdem wird heftig über die Ursachen diskutiert: eine Abschwächung der Passatwinde durch eine Nordwärtsverschiebung des Azorenhochs und damit ein Ausbleiben des schattenspendenden Saharastaubs? Der Auslöser könnte mit dem Beginn der Warmphase des El Niño-Phänomens im Pazifik im Zusammenhang stehen. Aber auch die Entschwefelung von Schiffsdiesel könnte zu der Erwärmung beitragen, die durch gesetzliche Vorschriften immer weiter vorangetrieben wird. Vor allem auf Routen im Nordatlantik werden deutlich weniger Schwefelaerosole detektiert, die ebenfalls die Sonneneinstrahlung nicht mehr abschirmen. Eine Konsequenz für Europa könnte sein, dass bei Südwestlagen durch erhöhte Verdunstung im Atlantik ein stärkeres Unwetterpotenzial zu erwarten ist. (Link zum Diagramm)

Mai 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Mai 2023 Hinter uns liegt ein recht kühler Mai, in dem die 25-Grad-Marke nur ein Mal überschritten wurde und zwei Bodenfrosttage auftraten. Das im April begonnene Muster mit östlichen Strömungen verstärkte sich weiter und verursachte ein Ausbleiben von Niederschlägen. An insgesamt nur acht Tagen trat überhaupt Niederschlag auf, was einen neuen Rekord darstellt. Immerhin war die Menge von reichlich 31 l/m2 (37% der Normalsumme) kein Rekord, bestätigt aber den langjährigen Trend hin zu einem kühleren und trockneren Vollfrühling.
Interessant war die Entwicklung im Mittelmeergebiet: nach einem sehr trockenen Winter und einer extremen Hitzewelle im April mit bis zu 38 Grad in Spanien, stellte sich durch eine sehr weit nördlich verlaufende Westwindzone eine Art tropische Witterung ein. Tagelang entwickelten sich ausgedehnte Gewitter von der iberischen Halbinsel über Italien bis in den Balkan, die nur geringe Zuggeschwindigkeiten aufwiesen und nur über den erwärmten Landmassen auftraten. Wurde im April noch von den fast ausgetrockneten Flüssen Italiens berichtet, filmten die Kameras nun Hochwasser an den gleichen Stellen. Das aufgetretene Muster erinnert stark an ein lokales Monsun-System. Ob alles nur Zufall ist oder, ob wir hier schon Zeuge eines zukünftigen Strömungsmusters sind, bleibt abzuwarten. (Link zum Diagramm)

April 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht April 2023 Wie in den beiden Vorjahren bilanziert der April 2023 deutlich zu kalt und verfestigt damit die Tendenz hin zu kühleren Frühjahren. Beim Niederschlag ist erstmals seit 2018 wieder ein deutliches Plus zu erkennen, was hauptsächlich auf eine Vb-Wetterlage in der Mitte des Monats zurückzuführen ist. Bemerkenswert ist auch die trockene Nordost-Lage vom 2.-5.4. sowie eine ähnliche aber wesentlich feuchtere Situation vom 17.-19.4., welche aufliegende Wolken (als zähen Nebel) brachte. Seit 2013 ist nämlich ein kontinuierlicher Rückgang des Anteils nördlicher Wetterlagen (NW, N, NO) über das Jahr gerechnet von ca. 30% auf ca. 8% in 2022 zu verzeichnen. Dementsprechend selten sind aufeinanderfolgende Tage mit dieser Strömungsrichtung geworden. Diese Entwicklung war übrigens schon um die Jahrtausendwende für Mitteleuropa von den Klimaforschern prophezeit worden und ist eine direkte Folge der Nordwärtsverlagerung des Westwindbandes. (Link zum Diagramm)

März 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht März 2023 Das turbulente Wetter mit kalten und warmen Phasen in noch kürzerem Wechsel setzte sich bis Mitte März fort. Die Schneedecke aus dem Februar hielt sich bis zum 9.3. mit einem Maximum von 19 cm am 8. März. Durch intensive Niederschläge und lokales Aufeinandertreffen von kalten und sehr milden Luftmassen stellte sich jedoch noch drei Mal eine Schneedecke ein. Diese taute aber jeweils kurzfristig wieder komplett ab. Eine sehr warme Periode vom 17.-26.3. mit Temperaturen deutlich über 10 Grad sorgte aber für einige Fortschritte in der Vegetation und wiederholte das Muster der letzten Monate: kurze, intensive Kaltphasen werden überkompensiert von sehr warmen Perioden. Der starke Wärmeüberschuss ist vor allem auf sehr hohe nächtliche Tiefstwerte (z.B. 23.3. +10,8 Grad) zurückzuführen. Entsprechend bilanziert der März trotz 14 Schnee- und 15 Frosttagen knapp 1 Grad zu mild. Die Niederschläge erreichten 162% und entspannten damit weiter die Lage der Wasserversorgung. (Link zum Diagramm)

Februar 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Februar 2023 Die aus dem Januar noch vorhandene Schneedecke erfuhr Anfang Februar ein weiteres Auf und Ab. Bei turbulentem Wetter kam es zu Graupelschauern, Schneegewittern, Dauerregen und schließlich wieder zu einem Kaltlufteinbruch von Osten her mit Tiefstwerten bis zu -11,8 Grad am 7. Februar. Vom 13.-24.2. sorgten mildere Luftmassen teils mit Regen und Sturm, teils aber auch mit Sonnenschein für ein Verschwinden der Schneedecke. Die 10-Grad-Marke wurde insgesamt fünfmal überschritten (Maximum 12,5 Grad am 15.2.). Die zweite Monatsdekade verzeichnete damit eine 4 Grad zu hohe Mitteltemperatur, bevor ein Kaltluftvorstoß aus Norden am 25.2. erneut 24 cm Neuschnee brachte. Trotz der zwei intensiven winterlichen Abschnitte ist der Februar aufgrund der warmen Monatsmitte insgesamt zu mild ausgefallen. Erfreulich ist, dass die Stauwirkung des Erzgebirges zu reichlich Niederschlägen führte, so dass mit einem Überschuss von 30 l/m2 das Defizit aus dem Januar ausgeglichen wurde.
Der Winter 2022/23 zeigt eine Abweichung von +1,2 Grad und 90% der üblichen Niederschläge. An 47 Tagen lag Schnee (normal 53), es trat an 50 Tagen Frost auf (normal 57) und an 29 Tagen stieg die Temperatur nicht über 0 Grad (normal 22 Eistage). Interessant ist die scharfe Trennung zwischen vier kalten Dauerfrostphasen und drei sehr milden Perioden, welche auf eine starke Störung der Westwindströmung zurückzuführen ist.(Link zum Diagramm)

Januar 2023 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Januar 2023 Das Jahr startete mit extrem milden Temperaturen und reihenweise neuen Höchsttemperaturrekorden in ganz Deutschland. In Gornsdorf wurde mit 14,9 Grad am 2.1. der alte Januarrekord von 2015 (13 Grad) gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen überboten. Das ganze Spektakel war von Westwinden begleitet, die aber nur geringe Regenmengen mit sich brachten. Der Temperaturmittelwert der ersten 10 Januartage entsprach mit 9,2 Grad einer typischen Woche Ende April. Ab 17.1. wurde schließlich wieder polare Kaltluft nach Mitteleuropa gelenkt, die zu einer Dauerfrostperiode bis zum 30.1. führte. Ein Schneefallgebiet, das von Südosten her am 21./22. auf unseren Raum übergriff, sorgte für eine Neuschneeauflage, die bis zu 25 cm erreichte. Danach stellte sich nebliges Wetter ein, welches durch Nebelnässen starkes Raueis an Bäumen und Sträuchern verursachte. Als am 29.1. schließlich die Sonne schien, war das Wintermärchen perfekt. Leider stiegen die Temperaturen zum Ende des Monats wieder nachhaltig an. (Link zum Diagramm)

Dezember 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Dezember 2022 Von stärkeren Gegensätzen kann ein Monat kaum geprägt sein: anfangs lavierte die Temperatur um die Mittelwerte, bevor ab 8.12. die Zufuhr sehr kalter Luftmassen von Nordosten her einsetzte. Da von Süden in der Höhe feuchte Luftmassen herangeführt wurden, bildete sich bei Dauerfrost und kontinuierlichem Schneefall zwischen 10. und 12.12. eine 21 cm hohe Schneedecke. Diese begünstigte die nächtliche Auskühlung und verursachte am 13.12.22 den Jahrestiefstwert von -11,5 Grad. In Senken und im Tal wurden noch deutlich niedrigere Minima erreicht. Auch am 17. und 18.12. wurde die -10-Grad-Marke wieder unterschritten. Man muss bis 2012 zurückgehen, um ähnliche Tiefsttemperaturen in einem Dezember zu finden. Somit ergab sich bis zum 19.12. eine Durchschnittstemperatur, die -3,7 Grad vom vieljährigen Mittelwert abwich. Doch dann setzte die Zufuhr extrem milder Luftmassen von Südwesten her ein. Die Ostlage brach zusammen und der Tiefdruckeinfluss verlagerte sich vom Atlantik in Richtung Europa (u.a. gestützt durch einen massiven Kaltluftvorstoß auf dem nordamerikanischen Kontinent). So verschwand die Schneedecke; die Temperaturen erreichten zweistellige Werte; Weihnachten verlief feucht-mild; Silvester setzte mit einem Maximum von +15,2 Grad einen neuen Allzeitrekord für eine Dezembertemperatur und der Monat endete +0,5 Grad zu warm. Der Niederschlag erreichte knapp ein Drittel der üblichen Menge.
Das Jahr 2022 schließt mit einer Temperatur von 9,3 Grad ab und fällt damit im Erzgebirge nicht ganz so warm aus wie im deutschen Durchschnitt. Mit 780 l/m2 ist das Jahr das zweittrockenste nach 2018 (740 l/m2). (Link zum Diagramm)

November 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht November 2022 Die Ausbildung einer ungewöhnlich starken und großflächigen Hochdrucksituation über dem eurasischen Festland kennzeichnete die Wetterentwicklung im November. Damit im Zusammenhang stand der fast vollständige Abbau der Westwindströmung über Europa. Die sogenannte Wetterlage "Frontenfriedhof" führte zu normalen Niederschlägen in Südwestdeutschland, während in Nordosten kaum ein Viertel der normalen Mengen erreicht wurde. Gornsdorf ordnet sich mit knapp der Hälfte der zu erwartenden Niederschläge dazwischen ein. Zur Erinnerung: eigentlich ist der November ein niederschlagsreicher, von Stürmen geprägter Herbstmonat. Der Hochdruckeinfluss erzeugte im Erzgebirge in der ersten Monatshälfte föhnige Verhältnisse mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Am 18.11. kam es zu einem kräftigen Kaltluftvorstoß von Nordosten mit einer dünnen Schneedecke. Am 19.11. wurden -8,9 Grad gemessen, was bisher dem Tiefstwert des ganzen Jahres 2022 entspricht. Da diese Kältephase aber nur zwei Tage andauerte, wurde der Wärmeüberschuss aber nicht abgebaut, so dass der November 2022 in die sehr trockene und warme Periode seit September 2021 einreiht. Es bleibt festzuhalten, dass ein beachtlicher Kaltluftkörper über Eurasien auf der Lauer liegt, und kurzfristige Vorstöße wahrscheinlicher sind als in den vergangenen Jahren mit einem z.B. schneearmen Skandinavien. (Link zum Diagramm)

Oktober 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Oktober 2022 Wir blicken auf einen ungewöhnlich warmen und sehr trockenen Oktober zurück, der kurioserweise die gleiche Mitteltemperatur wie der diesjährige September aufweist. Trotzdem war der Oktober 2001 noch deutlich wärmer in Gornsdorf. Ein neuer Höchstwert von 23,8 Grad wurde dennoch am 17.10. erreicht. Auch vom 28.-30.10. gab es mit Föhnunterstützung nochmals mehr als 20 Grad zu einem sehr späten Zeitpunkt. Frostwerte wurden bisher in diesem Herbst noch nicht erreicht. Untypisch für die Jahreszeit trat wenig Wind auf und es dominierten Tag-Nacht-Windzyklen mit unterschiedlichen Richtungen, wie es für Hochdruckwetterlagen mit starken Strahlungsunterschieden charakteristisch ist. Entsprechend dieser Muster gab es auch wenig Niederschlag. Grund für diese dauerhaft trockene und spätsommerliche Wetterlage in ganz Europa war ein sogenannter blockierender Trog auf dem Atlantik. Zieht man die statistisch bestätigte Bauernregel "Warmer Oktober bringt fürwahr uns einen kalten Januar" heran, könnte man auf einen kalten Januar schließen. Leider trifft diese Regel vor allem auf blockierende Wetterlagen vom Typ "Hoch über Skandinavien" zu. Diese Konstellation bringt im Oktober angenehme Wärme aus Osten, bevor der Kontinent erkaltet. Wiederholt sich dies im Januar, was die Bauernregel ausdrückt, kommt es zu Kaltluftzufuhr von Osten. Sollte sich jedoch ein blockierender Trog auf dem Atlantik im Januar erneut ausbilden, bedeutet das für uns feuchtmilde Tage mit Saharastaub - ein Déjà-vu. (Link zum Diagramm)

September 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht September 2022 Die Ostluft hielt sich bodennah noch bis 10.9. während in der Höhe schon Westwinde Feuchtigkeit aus dem Mittelmeergebiet heranführten. Dies sorgte am 6. und 8.9. für heftige, sehr lokale Gewitterschauer, die in Gornsdorf jeweils 38,2 bzw. 31,4 l/m2 lieferten. Spektakulär war vor allem die Intensität der Niederschläge, wobei die Mengen in wenigen Minuten fielen. Dass innerhalb von drei Tagen zweimal Überschwemmungen auftraten, wurde sogar im überregionalen Fernsehen berichtet. Zur Mitte das Monats erfolgte ein intensiver Kaltluftvorstoß von Nordwesten, der für unsere Gegend typische Stauniederschläge auslöste. Am 14., 18. und 19.9. traten jeweils Tagesmengen von über 27 l/m2 auf, was nach dieser Trockenphase für große Linderung sorgte. Nach kurzer Wetterberuhigung führte ein Tief über Osteuropa erneut kalte und feuchte Luftmassen zu uns, so dass der Monat mit sagenhaften 203,4 l/m2 einen neuen Rekord aufstellte und letztlich zu kalt abschloss. Man muss bis zum Hochwasserjuni 2013 zurückgehen, um den letzten Monat mit mehr als 200 l/m2 zu finden. Damit reduzierte sich das Niederschlagsdefizit für das gesamte Jahr auf ca. 110 l/m2 zum Ende des Monats. Der Vegetation half der späte Regen, so dass spätes Obst, Waldpilze und einige Feldfrüchte noch gute Erträge brachten - ein guter Moment, um Erntedank zu feiern. (Link zum Diagramm)

August 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht August 2022 Die erwartete Umstellung der Strömung auf Ost erfolgte nachhaltig und hielt mit wenigen Unterbrechungen bis zum Ende des Monats an. So wenige Tage mit einer Westwindlage in einem August wurden in den letzten 27 Jahren nicht registriert. Vor allem im Erzgebirge trat nur eine Hitzewelle zwischen 3. und 5.8. auf, in der Temperaturen bis +32,3 Grad in der Spitze erreicht wurden. Sonst war der Monat von angenehmer Wärme geprägt, was sich auch in den nur leicht überdurchschnittlichen Temperaturwerten widerspiegelt. Ganz anders sah lange Zeit die Niederschlagsbilanz aus, die auf einen neuen Dürrerekord zusteuerte. Bis 25.8. waren gerade einmal 30 l/m2 zusammengekommen. Ein großflächiger Gewittercluster, der nur langsam vorwärtskam, brachte am 27.8. knapp 40 l/m2. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die längste Zeit ohne Niederschlag in allen Sommermonaten in Gornsdorf nur sechs Tage betrug. Dennoch konnten viele Bäume und Grünflächen dem Dauertrockenstress nicht widerstehen. Sollte sich der Trend fortsetzen, ist damit zu rechnen, dass auch unsere Fichtenwälder in ein bis zwei Jahren beträchtlichen Schaden nehmen werden. (Link zum Diagramm)

Juli 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juli 2022 Die Trockenheit setzte sich auch im Juli fort. Nur dank einer günstigen Schauerlage am 30.7. mit mehr als 20 l/m2 erreichte der Niederschlag noch 54% der mittleren Monatsmenge. Seit Anfang Juni befinden wir uns nun in einer Westlage, die in einem 5- bis 10-tägigen Rhythmus zu Hitzewellen und vor allem in unserer Region zu ausgeprägten Abkühlungen im Wechsel führt. Bemerkenswert ist, dass kaum Niederschläge mit den westlichen Meeresluftmassen zu uns gelangten und daher nachts ähnlich wie in der Wüste sehr tiefe Minima erreicht wurden (z.B. 17.7. 6 Grad Celsius; sogar Frost in Kühnhaide). Neue Untersuchungen deuten darauf hin, dass die ausgetrockneten Böden tagsüber kein Wasser an die Luft liefern können und damit auch die Kühlung durch Verdunstung fehlt. Das hat den Effekt, dass die Meeresluftmassen schnell über Land erwärmen und ohne Wassernachschub aus den Böden wenig Antrieb zur Wolkenbildung erfahren - ein leider sich selbst verstärkender Effekt. Resultat ist, dass trotz heißer Tage die kühlen Nächte in Gornsdorf schließlich den Mittelwert der Temperatur leicht ins Negative drückten. Sie halfen aber auch die Verdunstung im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland zu verlangsamen. Mit Sorge blicke ich in Richtung August, in dem nun die eigentlich feuchte Westlage von einer trockenen Ostlage abgelöst wird.(Link zum Diagramm)

Juni 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juni 2022 Heiß und trocken, so lässt sich der Juni zusammenfassen. Mit 35,9 Grad Celsius (19.6.22 15:35 Uhr) wurde an meiner Wetterstation in Gornsdorf der alte Rekord für die höchste Temperatur von 35,5 Grad vom 21.6.2000 übertroffen. Das Ganze spielte sich bei lebhaftem Wind ab, der trockenheiße Luftmassen von der iberischen Halbinsel heranführte. Keine 38 Stunden später wurde ein morgendlicher Tiefstwert von 6,5 Grad gemessen. Wer meint, dass so ein extremer Luftmassenwechsel mit heftigen Niederschlägen verbunden sein müsste, wurde eines Besseren belehrt: kaum 5 l/m2 kamen bei Regenschauern zusammen. Alle beteiligten Luftmassen waren derart trocken, dass vor allem in Mitteldeutschland kaum Niederschlag fiel. Bilanziert man die erste Hälfte von 2022, zeigt sich ein Regendefizit von 128 l/m2. Das heißt, es fehlt mehr als ein Viertel der Norm. Die ersten Folgen der Trockenheit sind bereits deutlich zu spüren: verdorrtes Gras, ausgetrocknete Bachläufe, notreifes Getreide sowie Schöpfverbote.(Link zum Diagramm)

Mai 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Mai 2022 Erschreckend ist, dass der Frühling 2022 in Gornsdorf mit einer Niederschlagssumme von 109,4 l/m2 (51%) der trockenste seit 1995 war, was auf die deutlich zu trockenen Monate März und Mai zurückzuführen ist. Die Ursache der Trockenheit im Mai waren lange Perioden mit südlichen bis östlichen Winden, die am Erzgebirge zu Lee-Effekten führten. Dies war vor allem zu beobachten, wenn Gewitterschauer aus dem süddeutschen bzw. böhmischen Raum Richtung Erzgebirge zogen und bei Überquerung des Erzgebirgskamms oder des Vogtlandes einfach verschwanden oder sich deutlich abschwächten. Somit kamen insgesamt nur knapp 34 l/m2 (39%) zusammen. Die Eisheiligen markierten eher das Ende einer sommerlichen Episode als einen Rückfall in frostige Kälte. Eine wärmere Phase zur Monatsmitte und eine kältere zum Monatsende glichen die Temperaturbilanz nahezu aus.(Link zum Diagramm)

April 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht April 2022 Der vergangene April stand im Zeichen eines verzögerten Frühlingsbeginns. Am 1.4. floss von Nordosten Kaltluft ein, so dass bei 4 cm Schnee nur ganz knapp Dauerfrost verfehlt wurde. Danach entwickelte sich eine westliche Strömung, wobei ein Tief direkt über uns hinweg zog und ein neues Luftdruckminimum von 988 hPa (7.4.) brachte. Die reichlichen Niederschläge fielen zum Teil als Schnee bei typischem Aprilwetter (10.4.). Für die startende Vegetation war dies nach dem trockenen März eine Wohltat. Schließlich vollzog sich am 11.4. erneut eine Umstellung der Großwetterlage hin zu kontinental geprägtem, trockenen Hochdruckwetter mit östlichen Winden. Anfangs führten diese auch wärmere Luftmassen zu uns, die am 13.4. den Monatshöchstwert von 20,1 Grad brachten. Eigentlich waren noch höhere Temperaturen erwartet worden. Der nun mittlerweile zuverlässig im Frühjahr auftretende Saharastaub in höheren Luftschichten verhinderte aber eine stärkere Erwärmung, was an der gleichmäßig reduzierten Strahlungskurve des 13.4. sehr gut abgelesen werden kann. Die zweite Monatshälfte war von einem Lavieren der Temperaturen im einstelligen Bereich geprägt, so dass der Frühling nicht recht in Gang kommen wollte. Häufige Nachtfröste sowie nebelgraue Tage und eine Tiefrandlage am 24./25.4. ließen den Monat deutlich zu kalt mit jedoch ausgeglichener Niederschlagsbilanz ausklingen. (Link zum Diagramm)

März 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht März 2022 Im März drehten sich die Strömungsverhältnisse des Februars um. Die Konsequenzen waren beeindruckend: An zwei Dritteln aller Tage wehte der Wind aus Ost bis Südost mit zwei ausgeprägten föhnigen Perioden (11.-14.3. und 19.-22.3.). Diese sind an den niedrigen Luftfeuchtewerten bzw. Taupunkten gut zu identifizieren. An nur vier Tagen fiel 29% des mittleren Niederschlags. Dazu passend wurde am 18.3. ein neuer Luftdruckrekord für den März aufgestellt: 1046,4 hPa. Trotz des reichlichen Sonnenscheins verharrten die Temperaturen in der für März typischen Spanne. Während der Monat mit mäßigen Nachtfrösten bei einer dünnen Schneedecke startete, erholten sich die Temperaturen zur Monatsmitte. Der steigende Sonnenstand verursachte in der letzten Dekade Höchstwerte im zweistelligen Bereich, bevor Richtung April ein Kaltluftvorstoß aus Osten erfolgte. Die Bilanz zeigt somit einen ausgesprochen sonnescheinreichen, trockenen und normal temperierten März 2022. (Link zum Diagramm)

Februar 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Februar 2022 Ein Westwindfebruar liegt hinter uns, der deutlich zu mild, im Niederschlagsnormalbereich und stürmisch war. Zu Beginn des Monats verhinderte die aus dem Januar vererbte Schneedecke eine noch raschere Erwärmung. Die konstanten Westwinde führten schließlich Luftmassen heran, die ab 10.2. Temperaturen über 8 Grad erlaubten. Danach folgte ein kurzer Kaltluftschub mit etwas Schnee. Das Auf und Ab sollte sich aber noch weiter intensivieren, indem immer stärkerer Wind ins Spiel kam. Am 17., 18., 20. und 24. erreichten Tiefausläufer das Erzgebirge, die für stürmischen Wind, Temperaturstürze - zum Teil aus dem zweistelligen Bereich - und einige Niederschläge sorgten. Erst am 26.2. stellte sich die Wetterlage grundlegend um. Hochdruckeinfluss aus Osteuropa mit Nachtfrost und Sonnenschein markierten den Übergang zum März. Zu bemerken bleibt, dass die milden Temperaturen und die reiche Ausbeute an Windstrom einen wesentlich geringeren Energiebedarf als für den Februar üblich verursachten.
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Januar 2022 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Januar 2022 Der vergangene Januar war geprägt von beständigen Westwinden (71% der Tage), die meist Nordseeluft in Richtung Erzgebirge führten. Die Folge waren Nebel, Nieselregen, Schneematschwetter, kaum tiefe Temperaturen. Nur in höheren Lagen stellten sich winterliche Verhältnisse ein. Interessant war das sehr hohe Luftdruckniveau, auf dem sich sogar Stürme abspielten (am 3., 17., 20, und 30.1.). Über Westeuropa etablierte sich immer wieder ein starkes, mildes Höhenhoch mit bis zu 1042 hPa Bodendruck bei uns, an dessen Ostflanke Tiefs mit z.T. Sturmstärke nach Süden drifteten. Normalerweise sind Hochs im Winter eher über Skandinavien zu finden und verursachen dann kalte Ostwinde. Ein Vorteil für das Erzgebirge waren die reichlichen Niederschläge, welche die westliche Strömung mit sich bringt. So endete der Januar mit einem Drittel mehr Niederschlag auf einem Temperaturlevel +1,3 Grad über dem Mittelwert. (Link zum Diagramm)

Dezember 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Dezember 2021 Nach einem winterlichen Start mit Schneedecke setzte ab 12.12. eine Wetterlage ein, die eigentliche eher zum Frühling passt (Hoch über Rom). Diese führte feuchte Nordseeluft gegen die Erzgebirgshänge, was tagelang tristes Nieselwetter verursachte. Erst ab dem 20.12. gab es wieder Frostluft, die pünktlich zum 23. vom Weihnachtstauwetter ausgeräumt wurde. Eine scharfe Luftmassengrenze machte die Prognose für Heiligabend zu einer der schwierigsten seit Jahren. Und doch konnten wir uns im Erzgebirge freuen, denn von Nordosten her gingen die Niederschläge am Heiligabend selbst in Schnee über und bescherten am ersten Weihnachtsfeiertag Schnee und Glätte und am zweiten klirrende Kälte mit Sonnenschein. Der vergangene Dezember wäre beinahe zu kalt ausgefallen, wenn es nicht ab dem 27. zu einer dramatischen Erwärmung mit Temperaturen sogar nachts um 10 Grad (Silvester) gekommen wäre. Trotzdem erlebten wir den kältesten Dezember seit 2012, der immerhin 16 Schneetage und einen Tiefstwert von -9,3 Grad am 2. Weihnachtsfeiertag brachte. Insgesamt gab es zwar 20 Tage mit Niederschlag, jedoch kamen nur 78% des Niederschlagsmittels zusammen. (Link zum Diagramm)

November 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht November 2021 Der November erscheint von den Mittelwerten her etwas zu kühl und niederschlagsseitig ausgeglichen. Dennoch lohnt sich ein detaillierter Blick in den Verlauf. Während uns ein erstes Vb-Tief am 2.11. nur streifte, griff das zweite am 4.11. mit einem umfangreichen Regengebiet von Südosten her auf das Erzgebirge über. Innerhalb von zwei Tagen fiel genau die Hälfte (41 l/m2) des Monatsniederschlags. Hätte uns dieses Tief nicht erreicht, wäre der November wesentlich zu trocken ausgefallen, wie es in großen Teilen Deutschlands der Fall war. Vom 5. bis 20.11. traten keine nennenswerten Niederschläge auf. Ein interessantes Phänomen ist die ausgesprochene Konstanz der Westwinde (man aktiviere Windrichtung im Diagramm), z.B. zwischen 17. und 20. November. Vor allem bei Höhenströmungen aus Nordwest war dies zu beobachten und scheint mit dem Relief unseres Tals im Zusammenhang zu stehen. Eine Woche zu früh trat der erste Eistag (Temperaturmaximum unter 0 Grad) auf und mit 20 Tagen Verspätung wirbelten am 25.11. die ersten Flocken zum Beginn der Adventszeit, so dass sich am Abend des 30. vorübergehend eine Schneedecke von 10 cm entwickelte. (Link zum Diagramm)

Oktober 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Oktober 2021 Der Oktober war geprägt von leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen und einer Fortsetzung des niederschlagsarmen Witterungsgeschehens. Auffällig waren dabei die Föhntage am 3. und 31.10., welche jeweils bei stetigen Südostwinden Temperaturen knapp unter der 20-Grad-Marke brachten. Lehrbuchartig erfolge der Durchzug des ersten Herbststurms am 21.10., wobei die gegensätzlichen Luftmassen zwischen Warmsektor (18,4 Grad am 20.10. 14:00 Uhr) und nach Durchzug der Kaltfront (2,2 Grad am 22.10. 7:00 Uhr) sehr gut zu erkennen waren. Der erste Bodenfrost trat am 9.10. auf (4 Tage zu früh) und der erste Luftfrost (in der Wetterhütte gemessen) am 10.10. (14 Tage zu früh). Immerhin gab es insgesamt 3 Tage mit Bodenfrost und 2 Tage mit Luftfrost. In 2016, 2017, 2018 und 2020 gab es keinen Luftfrost im Oktober. Der Oktober ist nun bereits der siebte zu kalte Monat des laufenden Jahres. (Link zum Diagramm)

September 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht September 2021 Die statistisch belegte Bauernregel, dass auf einen mindestens 1,5 Grad zu kalten August ein kalter September folgt, traf dieses Jahr nicht zu. Stattdessen zeigte sich der September um +1 Grad zu warm, ohne dass es eine ausgeprägte Altweibersommerperiode gegeben hätte. Vielmehr sind wir wieder in das Muster der vergangenen Jahre mit schwachen Luftdruckgegensätzen geraten, was in Mitteleuropa wieder mehr Trockenheit verursachte. Richtiger Tiefdruckeinfluss begegnete uns den ganzen Monat nicht, was durch einen neuen Höchstwert für den tiefsten Luftdruck von nur 1013,7 hPa dokumentiert ist. Auch die heftigen Gewitter um den 10.9. herum, die im mittleren Erzgebirge um die 30 l/m2 brachten, verpufften in Gornsdorf mit reichlich 7 l/m2. Trotz häufigerer Niederschläge in der zweiten Monatshälfte stagnierte die Niederschlagssumme bei nur 43% der üblichen Menge. (Link zum Diagramm)

August 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht August 2021 Hinter uns liegt ein feucht-kalter August, der im Vergleich zu den letzten 25 Jahren fast 3 Grad unter dem Temperaturmittelwert lag. Bemerkenswert ist, dass der Vergleich mit dem Durchschnitt von 1961-1990 eine Abweichung von weniger als einem Grad ergibt. Man kann also sagen, dass wir einen typischen August der 1970er-Jahre erlebt haben. Neben den niedrigen Temperaturen vor allem zum Ende des Monats verstärkten die kontinuierlichen Niederschläge den herbstlichen Eindruck. Vielerorts musste sogar geheizt werden. Auf 23 Tage verteilt fielen 189 l/m2 Niederschlag. Verursacht wurde das ganze einmal mehr von langsam ziehenden Tiefdruckgebieten, die sich zum Teil auf kurioser Zugbahn von Nordost nach Südwest über uns hinweg wanderten. Der Höhepunkt der Sommerniederschläge lag damit am Ende des Monats und die danach häufig eintretende Wetterberuhigung verschob sich in den September. (Link zum Diagramm)

Juli 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juli 2021 Im Vergleich zu den meteorologischen Unbilden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, aber auch in Mittel- und Ostsachsen ist der Juli in Gornsdorf sehr entspannt und nahezu "normal" verlaufen. Wie die Siebenschläfer-Regel schon erwarten ließ, lag das Erzgebirge mehrmals auf der Vorderseite von stationären Tiefdruckgebieten über Südwestdeutschland. Das hatte zu Folge, dass von Süden bis Südosten her (siehe Hauptwindrichtungen) feuchte, labile Luftmassen langsam nach Norden strömten. Auf den Niederschlagsfilmen sehr gut zu erkennen war, dass sich häufig gegen Mittag an den kräftig erwärmten Südhängen des böhmischen Erzgebirges explosionsartig Gewitter bildeten, die mehr oder weniger effektiv nach Norden vorankamen. Somit war ein deutliches Gefälle der Niederschläge von Süd nach Nord zu erkennen mit den typischen großen Unterschieden auf engstem Raum. Gornsdorf wurde dabei gnädig bedacht. Mit gut verteilten 144.8 l/m2 wurden weiter die Wasservorräte aufgefüllt bei leicht zu kühlen Temperaturen. (Link zum Diagramm)

Juni 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juni 2021 Der Juni zeigte nach der Kälte der ersten fünf Monate des Jahres einen sehr versöhnlichen Wettercharakter. Bei angenehmer Wärme mit Temperaturen zwischen 13 Grad nachts und 23 Grad tagsüber kam die Vegetation behutsam in Schwung. Die Schafskälte beendete den Frühsommer mit einer nächtlichen Tiefsttemperatur von 6,7 Grad am 14. Juni. Gestützt von hohem Luftdruck erholte sich die Temperatur wieder allmählig bei sonnenscheinreichem Wetter und gipfelte am 19.6. mit 31,3 Grad. Einzig die Niederschläge blieben bis dahin deutlich unter den Erwartungen (nur 10.8 l/m2). Ab 21.6. stellte sich jedoch eine schwache südliche Strömung ein, in welcher viele sogenannte MCS (mesoscale convective systems) eingelagert waren. Das sind Gewittercluster, die sich zu kleinen Wirbeln organisieren und kaum eine gute Wettervorhersage erlauben. Diese verursachten nun in Gornsdorf hauptsächlich niedrigere Temperaturen und noch einige Niederschläge. Somit konnten insgesamt "nur" 56.8 l/m2 bei einer Monatsmitteltemperatur von +1.7 Grad über dem langjährigen Mittel verbucht werden. (Link zum Diagramm)

Mai 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Mai 2021 Der kühle Witterungsabschnitt, der mittlerweile seit Januar anhält, hat sich auch im Mai fortgesetzt. Auf einen sehr kalten Start des Monats, der allerdings keinen Frost mehr in Gornsdorf brachte, folgte für drei Tage Zufuhr von suptropischen Luftmassen aus dem Mittelmehrgebiet (10.5. +27,6 Grad). Ein heftiges Gewitter am 11. mit mehr als 36 l/m2 läutete eine dreitägige Dauerregenphase ein, in der mehr als 105 l/m2 zusammenkamen. Die Eisheiligen fielen aus. Damit wurde auch endgültig seit mehr als drei Jahren die Niederschlagsbilanz ins Positive gedreht. In frischer Meeresluft mit zahlreichen Schauern wurde bis zum Ende des Monats die 20-Grad-Schwelle nicht wieder überschritten. Für die Temperatur wurde der Negativrekord von 1996 (9,9 Grad) knapp verfehlt. Der Niederschlag jedoch überbietet mit 178,4 l/m2 knapp den Hochwasser-Mai von 2013 (178,0 l/m2). (Link zum Diagramm)

April 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht April 2021 Im gesamten April dominierte mit Ausnahme von nur zwei Tagen (1. und 11.4.) die Zufuhr von kühlen bis deutlich zu kalten Luftmassen. Damit ist der April 2021 mit nur 4.3 Grand Mitteltemperatur der kälteste meiner Aufzeichnungsreihe. Die Ursache dafür ist die schwache atlantische Tiefdrucktätigkeit. Über lange Zeit existierte ein "Islandhoch" bzw. ein "Azorentief", so dass statt Westwinden eher Ost- oder Nordostwinde vorherrschten. Die nördlichen Komponenten der Winde führten zu Stauniederschlägen im Erzgebirge. Dadurch kam annähernd die normale Niederschlagsmenge zusammen und die Frühjahrstrockenheit blieb hier aus. Gut war auch, dass die Niederschläge an 10 Tagen als Schnee fielen (12 cm Schnee am 7.4.), so dass der Boden die Feuchtigkeit auch aufnehmen konnte. Mit insgesamt 17 Frosttagen wurde der alte Rekord (15) von 1997 geknackt. Die seit Januar andauernde kühle Witterungsphase setzte sich damit fort. (Link zum Diagramm)

März 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht März 2021 Der Monat März startete mit überdurchschnittlichen Temperaturen und Sonnenschein, bevor sich eine kalte Periode einstellte, die bis zum 23. andauerte. Zunächst herrschten südöstliche Winde vor, die ab 11. März von atlantischer Tiefdrucktätigkeit abgelöst wurden. Trotz 18 Tagen mit Niederschlag wurden nur drei Viertel der mittleren Niederschlagsmenge erreicht. An immerhin zwölf Tagen bildete sich eine Schneedecke aus, die am 19.3. maximal 11 cm erreichte. Zu erwähnen ist noch ein Schneegewitter am 27.3. mit einer Spitzenbö von 56.3 km/h, ein Rekord in meiner noch kurzen Reihe der Windgeschwindigkeitsaufzeichnung. Gegen Ende des Monats stieg die Temperatur schließlich über die 20-Grad-Marke und drückte die vorherige negative Temperaturabweichung auf +/- Null. (Link zum Diagramm)

Februar 2021 - Klimatologische Auswertung (07.03.2021)

Klimatologische Übersicht Februar 2021 Der schwache stratosphärische Polarwirbel induzierte im Februar starke Temperaturanomalien über Europa und Amerika. Die krassen Gegensätze wurden daran deutlich, dass es dreimal vor allem in höheren Luftschichten starke Vorstöße von Saharastaub nach Norden gab, während am Boden sogar arktische Kaltluft mit Schneefall vorherrschte. Am 7.2. staunten viele, als der Schnee eine gelbliche Farbe hatte. Den zweiten Schub Saharastaub gab es am 23.2., wobei die Sonneneinstrahlung trotz wolkenlosem Himmel um 17% zurückging. Der dritte Vorstoß zum 28.2. zog sich bis in den März hinein.
Auch der Temperaturverlauf spiegelt diesen Wechsel der extremen Luftmassen wider. Nach westlichen Winden mit starken Niederschlägen zu Beginn des Monats bildete sich eine scharfe Luftmassengrenze über Mitteldeutschland. Das Erzgebirge geriet ab 6.2. auf die kalte Seite und eine Dauerfrostperiode bis zum 15.2. führte zu Temperaturen bis -20 Grad. Doch direkt im Anschluss stellte sich die typische Frühlingslage (Hoch über Rom) mit einer Gewalt ein, die alle negativen Temperaturabweichungen egalisieren sollte. Deutschlandweit fielen reihenweise Winter- und Februarrekorde der höchsten jemals gemessenen Temperaturen. In Gornsdorf wurden am 25.2. 18,2 Grad erreicht, was aber den alten Rekord vom 21.2.1998 (19,5 Grad) nicht einstellte. Insgesamt endete dieser turbulente Monat sehr nah an den Mittelwerten. (Link zum Diagramm)

Januar 2021 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Januar 2021 Zur Überraschung setzte sich nach Silvester ein ungemütliches Winterwetter mit Temperaturen knapp unter 0 Grad, Dauernebel durch aufliegende Wolken sowie leichten Niederschlägen fest. Dabei bildete sich eine bis zu 36 cm hohe Schneedecke aus (16.1.). Mit Föhnunterstützung gab es nur eine warme Episode vom 19.-23.1., die aber rasch wieder durch Frostwetter von Nordwesten her abgelöst wurde. An 31 Tagen lag eine Schneedecke und an 23 Tagen fiel Niederschlag davon an 22 als Schnee, was einen neuen Januarrekord darstellt. Am 14.1. kam es sogar zu einem Schneegewitter. Die Niederschläge summieren sich auf 127,5 l/m2 und der Monat fiel mit -1,3 Grad um -0,7 Grad zu kalt aus. (In eigener Sache: Die Niederschläge im Diagramm stimmen mit den bestätigten Werten meiner Aufzeichnung nicht überein, weil eine Vergleichsmessung zeigte, dass die Heizung des elektrischen Niederschlagsmessers bei sehr geringen Niederschlägen wie zu Beginn des Monats offensichtlich einen Teil verdampft, bevor er erfasst wird. An einer Lösung wird gearbeitet., Link zum Diagramm)

Dezember 2020 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Dezember 2020 Im Dezember 2020 dominierte erneut große Trockenheit. Mit nur 26,2 l/m2 wurde ein neuer 25-Jahresnegativrekord für den Dezember aufgestellt. Dabei setzte sich die Wetterlage vom November im Prinzip fort mit stetigen Südost- bis Ostlagen. Immerhin kam es zu zwei Kaltluftvorstößen von Nordwesten am Anfang des Monats und am 1. Weihnachtsfeiertag. Der letztere sorgte für die Ausbildung einer dünnen Schneedecke, die auf dem Andreasberg bis zum Jahreswechsel erhalten blieb. Dadurch wurde der Wärmeüberschuss der Vorweihnachtstage auf +1,7 Grad über dem Mittelwert abgebaut.(Link zum Diagramm)

November 2020 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht November 2020 Der vergangene November brachte einen neuen Rekord für den Luftdruck (1042 hPa, 5.11. 9:57 Uhr), welcher mit ausgeprägten Hochdruckgebieten über Ostmitteleuropa im Zusammenhang stand. Südöstliche bis östliche Winde mit sonnigen, zum Teil föhnigen Abschnitten beherrschten die Witterung. Folglich kamen mit 16,4 l/m2 nur 20% der mittleren Regenmenge zusammen. Trockenwarme und trockenkalte Luftmassen hinterlassen eine gemischte Temperaturbilanz mit +1,4 Grad über dem Mittelwert. Immerhin gab es 12 Frosttage (normal: 10), und an drei Tagen fiel fester Niederschlag, was aber noch nicht zur Ausbildung einer Schneedecke reichte.(Link zum Diagramm)

Oktober 2020 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Oktomber 2020 Der vergangene Oktober startete warm und windig. Danach setzte eine niederschlagreiche Periode ein, die vom 14. und 16.10. mit knapp 85 l/m2 ihren Höhepunkt hatte (die 3. Vb-Wetterlage innerhalb von 5 Wochen) und von deutlich unterdurchschnittlichen Temperaturen begleitet war. Am 20.10. trat der erste Bodenfrost auf. Drei goldene Tage wurden schnell von einem grau-feuchten Witterungsschnitt mit Stauniederschlägen beendet. Mit 143,8 l/m2 wurde der alte Regenrekord von 2006 (140,5 l/m2) eingestellt. Damit konnte das große Niederschlagsdefizit weiter abgebaut werden. (Link zum Diagramm)

September 2020 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht September 2020 Im September 2020 kamen bis zum 24.9. nur 10 l/m2 Regen zusammen. Dank der starken Niederschläge der letzten Augusttage und der jahreszeitlich zurückgehenden Temperaturen setzte sich die extreme Trockenheit aber nicht fort. Da die Temperaturen über den Mittelwerten verharrten, waren ideale Bedingungen für Pilzsammler gegeben. Am 25. und 26.9. entwickelte sich erneuet ein Vb-artiges Tiefdruckgebilde, das 60 l/m2 brachte und somit die Regenmenge auf 77% des Normalwertes ansteigen ließ. (Link zum Diagramm)

August 2020 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht August 2020 Der August 2020 gestaltete sich in Gornsdorf warm mit häufigen konvektiven Niederschlägen (fünf Gewitter). Sah es noch bis 29.8. so aus, als würde sich die Trockenheit der Vormonate fortsetzen, erreichte die Region ein Vb-Tief vom 30. zum 31.8. mit 88 l/m2. Damit entspannte sich die Situation etwas. Nach den Fichten zeigten vor allem Buchen und Birken deutliche Trockenschäden.
Im Diagramm sehr gut zu erkennen ist der erste Herbststurm am 26.8. mit Windspitzen bis zu 45 km/h. (Link zum Diagramm)

Juli 2020 - Klimatologische Auswertung

Klimatologische Übersicht Juli 2020 Der Juli 2020 ist der trockenste Juli seit Beginn meiner Aufzeichnungen 1995. Trotz einer intensiven Westwindströmung kamen in Gornsdorf kaum Niederschläge zusammen, da die Tiefdruckgebiete zu weit nördlich vorbeizogen. Der Temperaturverlauf kann als typisch mitteleuropäich bezeichnet werden. Die Temperatur stieg nicht über 30°C. (Link zum Diagramm)